Basische und basenüberschüssige Ernährung und die Bedeutung des pH-Wertes
Aktualisiert: 7. Mai
Der pH-Wert und Säure-Basen-Haushalt in unserem Körper
Unser Körper versucht immer in der sogenannten Homöostase zu sein, das heißt in einer Konstanthaltung seines pH- Wertes. Der pH-Wert ist ein Maß dafür, ob eine Lösung, einen sauren oder basischen Charakter hat. Man kann den pH-Wert auf einer Skala zwischen 0 und 14 einstufen. Alles unter einem Wert von 7 stellt einen tendenziell übersäuerten Zustand dar, und alles über 7 stellt eine basische Tendenz (auch alkalisch genannt) dar.
Optimalerweise befinden wir uns also einem Bereich des pH-Wertes zwischen 7,35 bis 7,45.

Lebensmittel die wir aufnehmen, beeinflussen unseren pH-Wert, indem Sie übersäuernd oder basisch wirken. Je nachdem wie wir uns ernähren kann unser pH-Wert im Körper demnach schwanken.
Bei einer zu säurebasierten Ernährung entstehen Stoffwechselrückstände in unserem Körper, und verschiedene Körperbereiche können übersäuert sein. Es geht dabei also nicht rein um die Übersäuerung des Blutes, sondern vielmehr um einen gesunden pH-Wert in allen Bereichen unseres Körpers. Eine chronische Übersäuerung in bestimmten Körperbestandteilen kann negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben.
Unser Blut, die Lymphe, das Bindegewebe, der Dünndarm sowie die Gallenflüssigkeit sollten bei einem gesunden Menschen immer basisch sein. Hingegen sollte man im Dickdarm, im Magen und im Intimberiech ein leicht saures Millieu auffinden können.
Der pH-Wert ist an sehr wichtigen Prozessen unseres Körpers beteiligt, wie zum Beispiel dem Zuckerstoffwechsel (Glykolyse), der Sauerstoffbindung des Blutes durch Hämoglobin sowie der Muskeltätigkeit.
Problem und Folgen einer zu säurebildenden Ernährung
Das Problem einer zu stark säurebildenden Ernährungsweise liegt darin, dass unser Körper versucht die entstehenden Säuren abzubauen und Ihnen entgegenzuwirken. Dies tut er, indem er Körpereigene Mineralstoffe wie Calzium, Kalium und Magnesium heranzieht um gegen die Übersäuerung anzukämpfen. Wenn übersäuernde Lebensmittel also den Standard in unserer Ernährung ausmachen, führt dies folglich zu einem Mineralstoffmangel.
Den Mineralstoff Calzium zum Beispiel, zieht unser Körper dann unter anderem aus den Knochen, was schließlich zu einer geringeren Knochendichte und im schlimmsten Fall zu Osteoporose führen kann.
Eine Übersäuerung des Körpers durch die Ernährung tritt jedoch nicht von heute auf morgen auf, sondern ist ein schleichender Prozess. Mögliche Symptome können Niedergeschlagenheit, Schwächegefühl, Kopfschmerzen oder Antriebslosigkeit sein.
„Der Körper versucht sein Säure-Basen-Gleichgewicht beizubehalten. Werden zu viele säurebildende Lebensmittel aufgenommen, versucht unser Körper diese auf Kosten unserer körpereigenen Mineralstoffe abzubauen.“
Was ist eine basische Ernährungsweise?
Bei einer rein basischen Ernährungsweise werden ausschließlich Lebensmittel konsumiert die basenreich sind. Dazu gehören hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Obst, Gemüse, Kräuter und Sprossen.
Tierische Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Fisch werden bei einer basischen Ernährungsweise komplett ausgeschlossen.
Eine zu 100%ige basische Ernährungsweise ist jedoch nicht dauerhaft zu empfehlen, sondern nur bei einer bereits festgestellten Übersäuerung als eine Art Kur, Entschlackung oder Entgiftung anzuwenden.
Für eine langfristige Gesundheit, sollte sich stattdessen basenüberschüssig ernährt werden.

Was ist eine basenüberschüssige Ernährungsweise?
Bei einer basenüberschüssigen Ernährung werden hauptsächlich basisch wirkende Lebensmittel konsumiert, jedoch nicht ausschließlich. Empfehlenswert ist es ca. 80% basenbildende Lebensmittel zu konsumieren und zu ca. 20 % gesunde, säurebildende Lebensmittel. Bei den säurebildenden Lebensmitteln sind nämlich einige sehr gesund und reichhaltig an wichtigen Vitaminen. Schlechte, ungesunde Säurebildende Lebensmittel sollten nur eine Ausnahme darstellen.

Beispiele basisch-wirkender Lebensmittel (machen bestenfalls 80% deiner Ernährung aus)
Alles was es an Obst gibt...
Äpfel
Beeren
Bananen
Kirschen
Nektarinen
Orangen
Zitronen
Trauben
Melonen
...
Alles was es an Gemüse gibt...
Blumenkohl
Fenchel
Pilze
Paprika
Kürbisarten
Zwiebeln
Spargel
Kohlgemüse
Wurzelgemüse
jegliche Art von Kräutern
Salate
...
„Basenbildend sind alle Obst- und Gemüsesorten, sowie Kräuter, reines Mineralwasser und Kräutertees“

Beispiele guter, säurebildender Lebensmittel (machen bestenfalls 20% deiner Ernährung aus)
Haferflocken
Buchweizen
Nüsse
Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen)
Pseudogetreide (Quinoa, Amaranth)
Tofu
Sonnenblumen- und Kürbiskerne
Vollkornreis
Mais
Couscous und Bulgur
...
Beispiele nicht geeigneter, säurebildender Lebensmittel (machen bestenfalls 0% deiner Ernährung aus und stellen Ausnahmen dar)
Fertigprodukte, die stark verarbeitet sind
Zuckerhaltige Lebensmittel
Teigwaren (Kuchen, Teilchen)
Weizenprodukte (Brötchen, Brot)
Laugengebäck
Zucker und Süßigkeiten
verarbeitete Müslis und Cornflakes
Nudeln
verarbeitete Sojaprodukte
Eier
Wurstwaren und Fleisch
Fisch
Milchprodukte (Käse, Joghurt, Quark)
„Säurebildend sind vor allem Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukte, Zucker, Fertigprodukte und Teigwaren. Doch auch Stress und zu exzessiver Sport wirken übersäuernd auf unseren Körper“
Wie misst man den Säure-Basen-Haushalt?
Man kann den Säure-Basen-Haushalt mithilfe von Urin-Teststreifen selbst messen. Diese sind meistens relativ selbst erklärend und leicht anzuwenden. Hier ist bei der Interpretation jedoch Vorsicht geboten. Der Urin muss nämlich nicht immer "basisch" bzw. "alkalisch" sein, sondern sollte sogar zu bestimmten Tageszeiten "sauer" sein.
Am besten wird der Test 5x pro Tag zu verschiedenen Tageszeiten durchgeführt werden. Zuerst morgens auf nüchternem Magen, anschließend ca. eine Stunde nach der ersten Mahlzeit, kurz vor sowie eine Stunde nach der zweiten Mahlzeit und zuletzt noch einmal vor dem Schlafengehen.
Die erste Messung sollte bestenfalls immer sauer sein. Auch die Messung vor der zweiten Mahlzeit darf sauer sein. Die 4. und 5. Messung sollten jedoch bestenfalls alkalisch/basisch sein.
Wenn der 2. 4. und 5 Messpunkt im sauren Bereich liegen, kannst du von einer Übersäuerung in deinem Körper ausgehen. Dann ist es sinnvoll sich mit einem Arzt in Verbindung zusetzen und das ganze professionell zu messen und zu behandeln. Letztendlich ist die beste Behandlung jedoch seine eigene Ernährung umzustellen und sich basenüberschüssig (nach der 80/20 Methode) zu ernähren.
Ich freue mich sehr über ein Feedback zu diesem Beitrag in den Kommentaren.
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